Heute möchte ich mal vom 3. Karlsruher BarCamp berichten, welches vom 15. bis 16.11.2014 in der Karlshochschule statt fand und ich selbst Samstags besuchen konnte. Generell zeichnet sich das BarCamp-Konferenzformat dadurch aus, dass jeder Teilnehmer aktiv wird – Jeder? Ja, wirklich jeder hat die Chance sich in Form einer eigenen Session oder aber eines Sessionwunsches einzubringen. Es wurde durch die Organisation unter der Leitung von @FabianBeiner aka Gurkentruppe quasie nur der Rahmen geschaffen, was natürlich eine respektable und großartige Leistung war! Die Inhalte liefern dagegen wirklich nur die Teilnehmer und das durchaus auf sehr hohen Niveau und mit viel Engagement.
Dabei konnten die thematischen Inhalte als auch die beruflichen Hintergründe der Teilnehmer nicht konträrer sein. Vom Software entwickelnden „Alleskönners“ (Zitat des Teilnehmers) über den Nettomitarbeiter oder den Krankenpfleger hatte sich wirklich ein bunter Haufen von Nah und Fern (sogar von Hamburg angereiste Gäste) zum #BCKA14 zusammen gefunden.
Nachdem die Sessionvorschläge den einstündigen Slots in insgesamt fünf Tracks zugeteilt waren ging es direkt los mit geballtem Infotaiment, welches mit sehr gutem Catering, viel Kaffee und Mate begleitet wurde. Da man bekanntlich ja nur auf einer Hochzeit tanzen kann, werde ich im folgenden nur auf die von mir besuchen Vorträge eingehen (etwas technik-lastiger als die Veranstaltung selbst).
Beim Vortrag um E-Mail-Verschlüsselung von @zeitschlag konnten erste Schritte zur PGP verschlüsselten Email gemacht werden. Praktische Tricks sowie die Diskussion rund um das Thema „Kostenlos-Mentalität“ und Usability von Verschlüsselung rundeten die Session ab.
Das Informationsdesign und die Datenvisualisierung waren bei @zwitscherjoe die Themem. Es wurde eindrucksvoll gezeigt, dass bereits von über 100 Jahren extrem komplexe sowie aussagekräftige Infografiken gestaltet wurden. Anhand von Beispielen konnte der Zuhörer viele Gestaltungsformen und deren unterschiedliche Wirkung kennen lernen. Beispielsweise wurden 1735 Schrittfolgen von Tänzen visualisiert und grafisch aufbereitet.
Weiter ging es dann bei mir mit der Vorstellung des diesjährig ersten Devoxx4Kids in Karlsruhe bei der Kinder zwischen 10 und 14 Jahren erste Erfahrungen mit Technik, Programmieren und Basteln mit Elektronik in verschiedenen Workshops machen konnten. Das aus der belgischen Devoxx entstandene Konzept wurde dabei durch die Veranstalter um @KatjaArrasz und @cmennerich komplett übersetzt und bringt den Kindern spielerisch auf Basis von Scratch oder Workshops mit dem kleinen humanoiden Roboter Nao das programmieren, sowie viele logische Konzepte näher. Ein ganz besonderer Bestandteil der Karlsruher Veranstaltung: Ein eigens für die Veranstaltung programmierter Quadrocopter der durch simple Befehle durch die Kinder gesteuert werden konnte. Ein wirklich tolles Konzept um die Hemmschwelle und Vorurteile gegenüber Technik und Computern zu verlieren!
Technisch ging es für mich weiter, diesmal im Bereich DevOps wo durch @RobertReiz die Container-Plattform Docker vorgestellt wurde. Damit können die Abhängigkeiten von Libraries und verschiedenen Versionsständen in einem Plattform-unabhängigen Container gekapselt werden und somit ohne größere Probleme auf anderen Maschinen ausgebracht werden.
In der nachfolgenden Session ging es dann hoch hinaus. Das FPV Modellfliegen wurde direkt am echten Gerät vorgestellt sowie die dafür notwendigen Funktechniken und ersten Schritte um in die Thematik einzusteigen. Wer einen Flug wagen möchte kann sich hier in die Lüfte schwingen (Schwindelgefahr!).
Abschließend wurde es dann nochmal philosophisch in einer Diskussionssession rund um die Technikfolgenabschätzung sowie den Themenkomplex um den Gläsernen Bürger wurde kontrovers über viele Aspekte zwischen Ethik, Verantwortung und Empathie diskutiert.
Aber auch nicht-technische Themen waren auf dem BarCamp vertreten – Beispielsweise Reiseberichte über Grönland oder über alternative Beziehungsformen waren sehr beliebt und gut besucht. Auch der Vortrag rund um die Discounter und deren Wirken hinter den Kulissen oder das tägliche Leben in deutschen Notaufnahmen rundeten die Veranstaltung ab.
Ein großen Dank gebührt an dieser Stelle nochmal den Veranstaltern, welche mit Hilfe zahlreicher Sponsoren ein solch großartiges Event möglich machten!
Ich komme wieder!